Haus D 
Umbau und Sanierung 
EFH mit Einliegerwohnung 
Planung 2er Aufzuege 

Haus D Umbau und Sanierung EFH mit Einliegerwohnung Planung 2er Aufzüge


Energetische Sanierung und altersgerechter Umbau einer Stuttgarter Villa aus den 1930er Jahren.
Kategorie
Bauleitung
Bauherr
Privater Auftraggeber
Standort
70199 Stuttgart
LPH nach HOAI
1-8
Team
Oliver Schulze, Tanja Schierle, Krizia Nasser
Bearbeitungszeitraum
2022 bis 2024
Baukosten (KG 300+400 in € netto)
1.000.000 €

Aufgabenstellung


In Stuttgarter Halbhöhenlage, am Fuße des Killesbergs, steht dieses Haus mit einer wunderbaren Sicht auf den Fernsehturm, das Europaviertel am Hauptbahnhof und Teile des Stadtbezirks Bad Cannstatt. Das Haus wurde 1932 von Hans Zimmermann geplant. Dieser war 5 Jahre zuvor an der Werkbundausstellung in Stuttgart (Weissenhofsiedlung) beteiligt. Der Eingang des Hauses liegt etwa 4m über dem Straßenniveau. Für Stuttgart typisch erreicht man das Gebäude über eine Treppe. Über die Jahrzehnte haben die wechselnden Eigentümer dem Haus jeweils in die Zeit passende neue Akzente verliehen. Die heutigen Besitzer wünschen sich nun einen schonenden Rückbau dieser mittlerweile aus der Zeit gefallenen baulichen Elemente, die auch technische Schwächen aufweisen, und zum andern einen zukunftsorientierten, altersgerechten Umbau des 4-geschossigen Gebäudes. In diesem Zuge soll außerdem eine energetische Sanierung den Energiebedarf des Gebäudes senken.

Konzept


Zwei Glashauben auf der Südseite des Daches und eine dreieckige Glasgaube über dem Treppenhaus auf der Nordseite des Hauses sollen rückgebaut werden. Hier sind Schwierigkeiten bei der Instandhaltung sowie Undichtigkeiten an den Anschlüssen zum Problem geworden. Eine Flachdachgaube über dem Treppenhaus soll die Glas-Stahl-Konstruktion ersetzen. Durch die energetische Sanierung des gesamten Daches und der Gauben wird der Hitzeentwicklung im Dachgeschoss entgegengewirkt. Die neue, rechteckige Gaube führt zudem zu einem nicht unerheblichen Raumgewinn und einer besseren Nutzbarkeit des Geschosses durch die dazugewonnene Raumhöhe. Die Flachdachgaube vergrößert außerdem die für die Photovoltaikanlage nutzbare Dachfläche. In einem ersten Schritt soll aus Gründen der Nachhaltigkeit eine Hybridlösung aus Photovoltaik mit Wärmepumpe und der bestehenden, noch neuen, Gasheizung den Bedarf an nicht regenerativen Energien senken. Für den altersgerechten Umbau sind zwei Aufzüge geplant. Die Lifte fahren in einem zur Plattform gehörenden modularen Schacht und benötigen weder Schachtgrube, Maschinenraum noch Schachtkopf. Auf diese Weise können Platz und Kosten gespart werden, ohne Komfort einzubüßen. Der erste Aufzug führt direkt vom Straßenniveau aus der Garage zum Eingangsniveau des Gebäudes und ist ein reiner Außenaufzug. Der zweite Aufzug wird auf der Westseite des Hauses erstellt. Man erreicht ihn im Inneren des Hauses durch das Eingangsfoyer. Dieser Aufzug fährt in einem massiven Schacht vom UG bis ins 1.OG. Im Erdgeschoss soll der bestehende, ebenfalls sanierungsbedürftige, Wintergarten an der Küche durch einen massiven Erker, der an den Aufzugschacht anschließt, ersetzt werden. Der Eingriff in die Grundrisse bleibt durch die beiden neuen vertikalen Erschließungen in den Außenbereichen sehr gering. Somit ist auch die Statik des Gebäudes kaum betroffen. Ein in den späten 1990er Jahren hinzugefügter Anbau mit Pfosten-Riegel-Konstruktion auf dem Eingangsniveau des Hauses diente seitdem für Praxisräume. Dieser Anbau soll im Zuge der Sanierung eine Umnutzung zu Wohnraum erfahren und in eine Einliegerwohnung umgewandelt werden.